Prof. Dr. Dr. Jan Ilhan Kizilhan

Prof. Dr. Dr. Jan Ilhan Kizilhan

Erfahren Sie mehr über den Leiter der Transkulturellen Psychosomatik, Professor Kizilhan.

Experte für transkulturelle Psychiatrie und Psychotherapie

Professor Kizilhan ist ein international anerkannter und gefragter Experte für transkulturelle Psychiatrie und Psychotherapie. Ebenso befasst er sich intensiv mit dem Thema Migration und deren Folgen sowie Traumata und Traumafolgestörungen. Er lehrt als Professor an der Dualen Hochschule in Villingen-Schwenningen und leitet dort das Institut für transkulturelle Gesundheitsforschung. In Donaueschingen leitet Professor Kizilhan nun die Abteilung für transkulturelle Psychosomatik an der MEDICLIN Klinik am Vogelsang. Seit über 20 Jahren forscht der promovierte Psychologe, Soziologe und Orientalist zu Themen wie der stationären psychosomatischen Rehabilitation von Migranten. Er entwickelte mehrere Therapiekonzepte und ist als Berater für verschiedene staatliche und nicht-staatliche Institutionen tätig.

Behandlungsangebote mit Fokus auf kulturelle Wurzeln

Ganz besonderes Vertrauen genießt Professor Kizilhan bei türkischen Einwanderern in Deutschland. Seinem Engagement verdanken sie es, dass das Verständnis deutscher Ärzte für das Gesundheitsempfinden dieser Patientengruppe wächst. Hierdurch gibt es Behandlungsangebote, die den kulturellen Wurzeln der Menschen Beachtung schenkt, die oft schon viele Jahre in Deutschland leben. Professor Kizilhan hat erkannt, dass es nicht erst in der Behandlung darauf ankommt, über die Sprache, Glaubens- und Moralvorstellungen eine Brücke zu den Patienten zu bauen. Vielmehr muss man schon im Vorfeld den besonderen Hintergrund beachten. Denn oft fehlt in der Muttersprache das passende Wort, um seelische und psychische Krankheiten und Nöte auszudrücken. Gelingt es dem Arzt, die Schilderungen der Patienten über ihr Leiden zu entschlüsseln, sind eine richtige Diagnose und die passende Therapie möglich.

Neben seiner klinischen Tätigkeit leitete Professor Kizilhan das Sonderprogramm der Landesregierung Baden-Württemberg zur Aufnahme von jesidischen Kriegsopfern. Er arbeitet als Gutachter für Gerichte und internationale Organisationen. Unter Federführung des Wissenschaftsministeriums Baden-Württembergs und mit Unterstützung von MEDICLIN hat Kizilhan im Irak ein Institut für Psychiatrie und Psychotraumatologie gegründet. Dort bildet er mit Experten aus Deutschland, England, Schweden und USA Psychotherapeuten aus. Sie behandeln als Fachkräfte vor Ort Menschen mit schweren Traumatisierungen.

Auszeichnungen

Für seine Arbeit ist Prof. Dr. Dr. Jan Ilhan Kizilhan mehrfach ausgezeichnet worden

  • Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg, 2016, u.a. für sein Engagement um die Rechte von Kriegsopfern
  • Ramer Award for Courage in the Defense of Democracy, 2017, American Jewish Committee
  • International Woman’s Rights Award, Genf 2016
  • Razi Price der Internationalen Razi-Gesellschaft 2012 für seine Arbeit in der transkulturellen Psychiatrie und Psychotherapie im Iran

Jan Ilhan Kizilhan kam 1973 mit seinen Eltern nach Deutschland. Er studierte von 1988 bis 1993 Psychologie und Soziologie an der Universität Bochum. Das Studium setzte er 1995 an der Georgetown University in Washington, D.C. fort. Gleichzeitig arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Psychologe im Human Right Law Project in Los Angeles. 1999 promovierte Kizilhan im Fach Psychologie an der Universität Konstanz. Von 1999 bis 2015 arbeitete er als leitender Dipl.-Psychologe, Abteilungsleiter und klinischer Manager der psychosomatischen Michael-Balint-Klinik in Königsfeld. Im Dezember 2016 wechselte Prof. Kizilhan als Leiter der Abteilung Transkulturelle Psychosomatik an die MEDICLIN Klinik am Vogelsang in Donaueschingen.


2002 absolvierte Kizilhan eine Ausbildung zum psychologischen Psychotherapeuten an der Tübinger Akademie für Verhaltenstherapie (TAVT). 2006 übernahm er am Institut für Psychologie (Rehabilitationspsychologie) der Universität Freiburg die Projektleitung der Arbeitsgruppe Migration und Rehabilitation. 2010 wurde Kizilhan von der Dualen Hochschule Villingen-Schwenningen zum Professor berufen. Von 2013 bis 2018 ist er dort Studiengangsleiter für den Studiengang Psychische Gesundheit und Sucht. Seit 2018 leitet er das Institut für Transkulturelle Gesundheitsforschung an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg. An der Universität Göttingen promovierte er zudem in Orientalistik. Sein wissenschaftliches Werk ist äußerst umfangreich. Eine vollständige Übersicht finden Sie auf der Website der Dualen Hochschule Villingen-Schwenningen.

Fernsehteam zu Besuch in der Transkulturellen Psychosomatischen Abteilung

Im Juni 2021 war ein Fernsehteam des kurdischen Senders Rudaw in der MEDICLIN Klinik am Vogelsang zu Besuch, um das Therapiekonzept der kultursensiblen psychosomatischen Rehabilitation der Abteilung Transkulturelle Psychosomatik kennenzulernen. Zwei Tage nach dem Drehtermin berichtete Professor Kizilhan in der Live-Sendung „Diyaspora“ zum Thema „Migration und psychische Erkrankung“. Während der Live-Schaltung wurden die Aufnahmen und Interviews aus der Klinik eingeblendet.

​Der Fernsehsender Rudaw Media Network (Rudaw) hat seinen Hauptsitz in Erbil in der Autonomen Region Kurdistan. Er ist einer der größten Fernsehsender im Mittleren Osten mit zahlreichen Sendungen aus dem Nahen Osten, Europa sowie USA und sendet in Englisch, Persisch, Kurdisch, Türkisch und Arabisch.​

Hier geht's zur Sendung (ab Minute 7, auf Kurdisch)
Fernsehteam zu Besuch in der Transkulturellen Psychosomatischen Abteilung

Buchveröffentlichungen

Psychologie für die Arbeit mit Migrant*innen
Migration und Transkulturalität in der psychosozialen Praxis

Autor*in: Prof. Dr. Dr. Jan Ilhan Kizilhan, Claudia Klett
Erschienen:   Beltz Verlagsgruppe, 1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-7799-6137-6

Das Buch beinhaltet theoretisches psychologisches Wissen zu Migration und Transkulturalität und verbindet dieses mit Handlungsempfehlungen und Fallbeispielen aus der psychosozialen Praxis.
Somit werden Ansätze, Methoden und Techniken sowie Anwendungsempfehlungen anschaulich dargestellt, um die Arbeit in Beratungsstellen, ambulanten psychotherapeutischen Praxen, psychosomatischen Kliniken und anderen psychosozialen und Gesundheitsbereichen, mit zugewanderten Menschen zu unterstützen.

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Alkoholabhängigkeit und Migration
Transkulturelle Konzepte und Ansätze

Autor*innen: Pia Wenzler, Prof. Dr. Dr. Jan Ilhan Kizilhan
Erschienen: Pabst Science Publishers, Lengerich, 1. Auflage 2020

Die Autoren stellen transkulturelle Konzepte und Ansätze vor, die den Praktikern in Beratungsstellen, ambulanten psychotherapeutischen Praxen, psychosomatischen Kliniken und anderen Gesundheitsbereichen bei ihrer Arbeit helfen soll. Das Buch beleuchtet die Suchtentwicklung im Migrationsprozess, kulturelle und religiöse Hintergründe, Ätiologie sowie die Diagnostik und Therapie. Es liefert eine Reihe konkreter Empfehlungen und Hinweise, die Pia Wenzler und Kizilhan gemeinsam bereitstellen.

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Trauma Workbook
for Psychotherapy Students and Practitioners


Autor*innen: Jan Ilhan Kizilhan, Nadine Friedl, Florian Steger, Nina Rüegg, Pascal Zaugg, Christian Thomas Moser, Martin Hautzinger
Erschienen: Pabst Science Publishers, Lengerich, 1. Auflage 2019

Neu: Jetzt auch in persischer Sprache erschienen!
Bereits 2019 haben Kizilhan und mehrere Autor*innen aus Deutschland und der Schweiz ein Trauma Workbook in Englisch herausgegeben, das Praktikern und Studenten bei der Behandlung von traumatisierten Menschen helfen soll. Sie haben das Buch transkulturell entwickelt und aufgebaut, so dass es auch in vielen Krisengebieten eingesetzt werden kann.

Weitere Informationen zum Buch.

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Act now! Reflexionen in existenziellen Zeiten


Mit Beiträgen von Ai Weiwei, Albert II. von Monaco, Wolf Gaudlitz, Eckart von Hirschhausen, Luc Jochimsen, Akira Kawasaki, Jan Ilhan Kizilhan, Pia Klemp u.a.

Erschienen: Lesen ohne Atomstrom (Herausgeber), 1. Auflage 2020

In seinem Beitrag mit dem Titel "Schweigen ist tödlich – Von Gewalt, Trauma und Kultur" geht Kizilhan der Frage nach, warum Menschen Gewalt gegen Menschen anwenden, Kriege führen und Gemeinschaften über Generationen traumatisieren – und wie dies geändert werden kann.

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Fünf Jahre nach dem Völkermord an Yeziden
Eine Bestandsaufnahme und Handlungsempfehlungen


Autor: Prof. Dr. Dr. Jan Ilhan Kizilhan
Titelfoto: Gisela Prieß, Redaktion: Inse Geismar, Lina Stotz, Layout: Tanja Wieczorek
Herausgegeben von der Gesellschaft für bedrohte Völker im Juni 2019

Zum fünften Jahrestag des Völkermords an den Yeziden im Nordirak am 3. August 2014 veröffentlicht die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) eine Studie über die Lage der yezidischen Frauen. Die Analyse „Fünf Jahre nach dem Völkermord an Yeziden: Eine Bestandsaufnahme und Handlungsempfehlungen“ hat der deutsch-yezidische Psychologe Prof. Dr. Jan Ilhan Kizilhan im Auftrag der Menschenrechtsorganisation erstellt. Er dokumentiert darin die Traumata des Genozids und deren psychosoziale Aufarbeitung in Deutschland und Irakisch-Kurdistan und skizziert politische Lösungswege.

Pressemeldung vom 30.07.2019

Report

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Depresyon, Korku ve Psikolojik Agrilar. Hastaligi Yenmenin Yollari
VWB Verlag für Wissenschaft, 2018

Psychische Störungen: Lehrbuch für die Soziale Arbeit
Dustri; Pabst Science Publishers, 2. Auflage, 2017

Die Psychologie des IS: Die Logik der Massenmörder
Europa-Verlag, 1. Auflage, 2016

Handbuch psychische Erkrankungen für soziale Berufe: Ein Lehrbuch für Studium und Praxis
VWB Verlag für Wissenschaft, 1. Auflage, 2015

Wer sind die Eziden?: Ezidische Kinder und Jugendliche stellen Fragen zu ihrer Religion, Identität und Migration
VWB Verlag für Wissenschaft, 1. Auflage, 2013

Kultursensible Psychotherapie: Hintergründe, Haltungen und Methodenansätze
VWB Verlag für Wissenschaft, 1. Auflage, 2013

Wie Sie uns kontaktieren können

Sie haben noch Fragen an die MEDICLIN Klinik am Vogelsang oder benötigen weitere Informationen?
Sie erreichen uns von Montag bis Freitag zwischen 8:00 und 16:00 telefonisch oder per E-mail.

Verwaltungsleitung

Mona Kizilhan

Mona Kizilhan

Verwaltungsleitung, Dipl. Betriebswirtin Healthcare Managerin

MEDICLIN Klinik am Vogelsang