Fallbeispiel Ilayda

Fallbeispiel Ilayda

Erfolgreiche Behandlung bei affektiven Störungen.

Mein Weg aus der Depression!

Ilayda litt an Depressionen: Sie konnte nicht mehr schlafen, hatte Rückenschmerzen und konnte nicht mehr arbeiten. Die alleinerziehende Mutter wusste aufgrund ihrer affektiven Störung nicht mehr weiter. Ihre Gedanken kreisten immer wieder um die gleichen Fragen. Ihre Fröhlichkeit und ihr Elan waren weg. Halt gab ihr ihre siebenjährige Tochter. Sie will ihr trotz der Depressionen ein Vorbild sein, sie allein versorgen können. Deshalb kam sie zur Rehabilitation ihrer affektiven Störung nach Donaueschingen. »Ich bin so froh, dass ich diesen Schritt unternommen habe«, sagt Ilayda heute. »Ich habe wieder zu mir gefunden, habe wieder Mut gefasst und bin optimistisch. Ich bin Prof. Kizilhan und seinem Team so dankbar.«

»Wir haben zunächst Vertrauen zueinander aufbauen müssen«, erklärt Jan Kizilhan die Vorgehensweise in diesem Fall, der typisch für eine affektive Störung wie die Depression ist. »Es hat wirklich sehr geholfen, dass wir nicht nur Frau Özcans Muttersprache sprechen, sondern uns genau in ihre persönliche Situation hineinversetzen konnten.« Ihre Eltern und ihre ältere Schwester hätten als türkisch konservative Menschen nur wenig Verständnis für ihre Liebe zu ihrem deutschen Lebenspartner und Vater ihrer Tochter gehabt. Daran, so glaubt Ilayda fest, sei ihre Beziehung kurz vor der Geburt ihrer Tochter zerbrochen. »Ich fühlte mich allein, überfordert, war enttäuscht von meinem Lebensgefährten und meiner Familie, war traurig und hilflos. Statt Hilfe erfuhr ich Vorwürfe und Kritik. Um nicht mit meiner Familie streiten zu müssen, habe ich den Kontakt zu meinen Eltern fast ganz eingestellt.« Dabei hätte sie deren Unterstützung als Mutter eines kleinen Kindes so dringend benötigt.

Ihre erste depressive Episode erlebte Ilayda kurz vor der Geburt ihrer Tochter vor sieben Jahren. Ihr deutscher Partner verließ sie und bis heute weiß sie nicht, was der wirkliche Grund dafür war.

Ihre Familie half ihr nicht, über diese Trennung hinwegzukommen. Um ihr Kind versorgen zu können, verzichtete Sie auf Freiheit, Wünsche und Bedürfnisse. Ihre Depression zeigte sich in häufigen Angstattacken. Innere Unruhe, Atemnot und ein Gefühl der Überforderung befielen sie immer wieder. Ständig grübelte sie darüber, ob sie es schaffen könne, ihre Tochter zu versorgen. Immer stärker litt sie an Rückenschmerzen und entwickelte die Befürchtung, auf Grund der Schmerzen nicht mehr arbeiten zu können. Die affektive Störung führte zu einer zunehmenden sozialen Isolation. Mit der psychosomatischen Therapie sollte dieser Teufelskreis durchbrochen werden

Wir berichten über echte Patientengeschichten. Zum Schutz unserer Patienten haben wir die Namen geändert. Die Personen auf den Fotos sind nicht mit den Patienten in den Geschichten identisch.

Therapieziele bei affektiven Störungen

Bezogen auf psychische Funktionen und Körperfunktionen
  • psychische Stabilisierung
  • Vermeidung von symptomatischen Affekten, wie Depressionen und Ängsten
  • Analyse und Modifikation dysfunktionaler Kognition
  • Verbesserung des Wissens über die Erkrankung
Bezogen auf Aktivitäten
  • Aufbau sozialer Kompetenz
  • Erweiterung des Verhaltensrepertoires
  • verbesserter Umgang mit Belastungssituationen
Bezogen auf Teilhabe
  • Verbesserung der psychischen Unabhängigkeit
  • Verbesserung der sozialen Integration
Bezogen auf Kontextfaktoren (Umweltfaktoren und personenbezogene Faktoren)
  • Erkennen und Bearbeiten dysfunktionaler Interaktionsmuster
  • Unterstützung bei der Klärung der beruflichen Konfliktlage
  • Einbindung der Familie, um kulturbedingte Konflikte zu bearbeiten
"Wir helfen unseren Patienten, sich des Problems bewusst zu werden und zeigen ihnen, wie sie damit umgehen können. Wenn nötig, binden wir auch die Familie mit ein."

"Wir helfen unseren Patienten, sich des Problems bewusst zu werden und zeigen ihnen, wie sie damit umgehen können. Wenn nötig, binden wir auch die Familie mit ein."

Hacer Türk, Ärztin

Vorgehensweise bei affektiven Störungen

  • Aufbau einer tragfähigen therapeutischen Beziehung
  • sorgfältige Erhebung einer Anamnese
  • Bearbeitung eines hypothetischen Bedingungsmodells der affektiven Störung
  • Vermittlung von Kenntnissen über die Erkrankung und damit Stärkung der Selbstwirksamkeit
  • Aufklärung über therapeutische Strategien
  • Erarbeitung von Selbstwertstabilisierungstechniken
  • Erarbeitung und Durchführung von Verhaltensexperimenten im Hinblick auf die soziale Kompetenz
  • Beachtung und Infragestellung sowie Neubewertung dysfunktionaler Kognition mit den entsprechenden kulturspezifischen Faktoren (Migration, traditionelle Familie, Generationskonflikte, Werte und Normen)
  • Analyse des Schlafverhaltens
  • Vermittlung schlafhygienischer Verhaltensweisen
  • Erarbeitung einer Weiterbildungsstrategie mit konkreten Maßnahmen zur Umsetzung

Ergebnisse der Behandlung bei Depressionen

Ilayda Özcan war insgesamt sechs Wochen in unserer Klinik. Sie ist sich heute der Ursachen für ihre Depression, die Rücken- und Schlafprobleme bewusst. Sie hat wieder Kontakt zu ihrer Familie aufgebaut, hat sich neue berufliche Ziele gesteckt und weiß, dass sie bei allen Verpflichtungen sich selbst mit ihren Wünschen und Bedürfnissen trotz der affektiven Störung nicht vergessen darf. Sie steht noch am Anfang des Weges, aber aus der traurigen, überforderten, von Selbstzweifeln geplagten jungen Mutter ist eine selbstbewusstere und fröhlichere Frau geworden, die wieder Lebensmut und Optimismus entwickelt hat. Alles Gute, Ilayda.

Psychosomatische Therapie

Psychosomatische Therapie

Erfahren Sie mehr über die einzelnen Psychotherapieverfahren, die in der Abteilung Transkulturelle Psychosomatik eingesetzt werden.

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Ihre Ansprechpartnerin

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Rufen Sie mich werktags zwischen 8:00 und 16:00 an oder schreiben Sie mir eine E-Mail.

Mona Kizilhan

Mona Kizilhan

Verwaltungsleitung, Dipl. Betriebswirtin Healthcare Managerin

MEDICLIN Klinik am Vogelsang